Öffentliche Ausstellung Projektstudie Vision Zentrumsentwicklung TuggenDie Projektstudien sind vom 7. September 2022 bis 21. September 2022 von 18.00 - 22.00 Uhr, jeweils Montag bis Freitag, in der Riedlandhalle Tuggen einsehbar.
Vision «Zentrumsentwicklung Tuggen» An der öffentlichen Informationsveranstaltung vom 6. September 2022 in der Riedlandhalle hat der Gemeinderat Tuggen der Bevölkerung die «Vision Zentrumsentwicklung Tuggen» vorgestellt. Die Gemeinde Tuggen kommt damit dem ersehnten attraktiven Dorfkern mit Dorfplatz einen weiteren Schritt näher. Die Strassenräume im Dorfkern von Tuggen haben heute einen verkehrsorientierten Charakter. Das Angebot an Zentrumsnutzungen wie Einkauf sowie öffentliche Begegnungsorte und Aufenthaltsräume ist minimal. Auf der Basis einer Bevölkerungsbefragung hat sich der Gemeinderat im Kommunalen Richtplan das strategische Ziel nach einem attraktiven Zentrum gesetzt. Mit drei Teilprojekten soll insgesamt die Attraktivität des Dorfes gestärkt als auch die Belebung gefördert werden. Am Informationsabend vom 6. September 2022 hat der Gemeinderat Tuggen zusammen mit den beteiligten Fachpersonen den rund 150 interessierten Tuggnerinnen und Tuggner die visionären Entwicklungsvorstellungen für das Zentrum von Tuggen vorgestellt. Wunsch nach einem attraktiven Dorfkern/-zentrum In der Bevölkerungsumfrage der Gemeinde Tuggen im Jahr 2019 kam seitens der Tuggnerinnen und Tuggner unter anderem der Wunsch nach einem attraktiven Dorfkern/-zentrum mit Dorfplatz, Sitzgelegenheiten, öffentlichen Begegnungsräume zum Ausdruck. Des Weiteren haben die Teilnehmenden der Umfrage Einkaufmöglichkeiten vor Ort, zusätzliche gastronomische Angebote sowie ein Angebot für das Wohnen im Alter als wichtig bis sehr wichtig beurteilt. Im kommunalen Richtplan, vom Regierungsrat mit Beschluss Nr. 487 vom 6. Juli 2021 genehmigt, hat der Gemeinderat Tuggen die behördenverbindliche Grundlage für diese Anliegen der Bevölkerung geschaffen. Konkret sollen gemäss Richtplan die Strassenräume im Dorfkern/-zentrum durchgehend umgestaltet und der historische Dorfkern in Richtung Süden erweitert werden. Der bestehende Dorfkern und die Zentrumserweiterung sollen attraktiv miteinander verbunden werden. Die künftige Entwicklung des Zentrums sei dabei im Rahmen eines qualitätssichernden Verfahrens wie einem Studienauftrag zu klären. Durchführung Studienauftrag «Vision Zentrumsentwicklung Tuggen» Der Gemeinderat Tuggen hat den gemäss kommunalen Richtplan für die künftige Zentrumsentwicklung verlangte Studienauftrag «Zentrumsentwicklung Tuggen» durchgeführt. Drei Teams bestehend aus Fachpersonen der Bereiche Städtebau/Architektur, Freiraum- und Verkehrsplanung haben im Rahmen des Studienauftrags Vorschläge und Ideen entworfen. Verlangt wurde eine Vision für die gesamthafte Zentrumsentwicklung, etappiert in mögliche Themenfelder. Die drei Projektstudien wurden durch das Beurteilungsgremium, bestehend aus Vertretern des Gemeinderats Tuggen, Vertretern der Bevölkerung, Vertretern des Tiefbauamts Kanton Schwyz und der Denkmalpflege des Kantons Schwyz sowie unabhängigen Fachexperten beurteilt. Die Projektstudie «Am Weg» des Teams bbz Landschaftsarchitekten, Bern wurde einstimmig zum Siegerbeitrag bestimmt. Der Siegerbeitrag sieht drei Themenfelder vor, bestehend aus der «Strassenraumgestaltung Dorfkern», «Zentrumserweiterung Änedaa» und der «Zentrumsverbindung». Siegerbeitrag «Am Weg» Gesamtkonzept Tuggen weist zwei Zentren auf: Das historische Tuggen auf der einen Seite mit seinem dörflichen Charme, auf der anderen Seite das neue Zentrum Änedaa, welches seit der Linthkorrektur stetig gewachsen ist und mit einer neuen Zentrumsbebauung erweitert wird. Als Mittelpunkt des historischen Zentrums entsteht ein Dorfplatz für die Bevölkerung als Treffpunkt, Markt- und Festplatz. Durch eine übergreifende Gestaltung werden weitere herausragende Gebäude wie die Kirche, das Schulhaus oder das Haus zum Schlüssel in den gleichen Kontext gesetzt. Das neue Zentrum Änedaa auf der anderen Seite der Alth Linth hat dahingegen einen modernen, urbanen Charakter im Zusammenspiel mit den prägenden Bauten der Tulux. Eine moderne Piazza bildet das Gegenstück zum Dorfplatz. Wiederkehrende Gestaltungselemente verbinden den Dorfplatz mit der Piazza, wobei beide Orte ihre Eigenständigkeit und Identität behalten. Dorfplatz und historisches Zentrum Der Dorfplatz ist der zentrale Ankunftsort und Mittelpunkt des Dorflebens. Er bietet Aufenthaltsorte für Jung und Alt, im Grünen oder auf dem offenen Platz, schattig oder sonnig, für Einheimische und Besucher. Wo der Platz nicht von Gebäuden gefasst wird, bilden Baumreihen einen grünen Rahmen. Vor dem Gasthaus Löwen lädt ein Kiesplatz unter dem schattenspendenden Kastanienbaum zum Verweilen ein. Direkt daneben plätschert das Wasserspiel, welches an den verlandeten Tuggenersee erinnert. Eine Natursteinpflasterung leitet bis auf den Gallusplatz. Diese ist eine zeitgemässe Interpretation eines fliessenden, ungerichteten Belags, der Bezug nimmt auf die frühere, unbefestigte Bodenbeschaffenheit. Der gleiche Belag begleitet den Fussweg vom Dorfplatz hinauf zur Kirche und zum Schulhaus, welcher an vorhandenen oder wieder ergänzten Gärten entlangführt. In der Zürcherstrasse leitet der Weg am alten Gemeindehaus vorbei bis zum Haus zum Schlüssel, im Süden bis zu den Torplätzen, die den Eingang in den historischen Dorfkern markieren. Möglichst viele Flächen im Dorf werden versickerungsfähig oder begrünt ausgebildet. Artenreiche, insektenfreundliche Staudenfläche und heimische Laubbäume erhöhen die Biodiversität. Zentrumserweiterung Änedaa Im Kontrast zum historischen Ortskern ist das Zentrum Änedaa offener und grossräumiger gestaltet. Der vorliegende Entwurf soll an die vorhandene ortsbauliche Struktur anknüpfen und darin sowohl geschichtliche Bezüge wie auch heutige Gegebenheiten aufgreifen und ein neues identitätsstarkes Zentrum entstehen lassen. Zwei Plätze und ein Wohnhof, dies sind die Ergebnisse der neuen städtebaulichen Setzung. Ein vier- bis fünf-geschossiges Wohn- und Geschäftshaus bildet zusammen mit den Hallenbauten von Tulux und dem Wohn- und Geschäftshaus an der Tödistrasse 1-3 zwei neue Plätze. Im offenen Winkel dieser Bauten steht ein repräsentatives Punktgebäude, welches auch dank seiner Funktion eine Art Schwerpunkt bildet und zwei kleinere intime Plätze definiert. Die Piazza wird vor allem durch die öffentlichen Erdgeschossnutzungen der Neubauten geprägt: kleine Läden und Geschäfte, ein Café sowie der grosse Veranstaltungssaal aktivieren den Raum zu den verschiedenen Tages- und Jahreszeiten. Nach Osten hin, entlang der Schulstrasse und der verlängerten Glärnischstrasse, greifen zwei abgesetzte dreigeschossige Wohnbauten in die Tiefe und lassen einen Wohnhof entstehen. Die kaskadenartige Abtreppung der Bauten vom neuen Zentrum nach Osten schafft eine massstäbliche Verbindung mit dem Wohnquartier. Die einzelnen Bauten reagieren auf die kleinen Besonderheiten im Quartier und berücksichtigen städtebauliche Aspekte „auf Fussgängerebene“. So sind diese Bauten als Hochparterretypen gedacht mit Vorgärten entlang der Südfront zur Schulstrasse. Bei der Riedlandhalle kann der zukünftige Bedarf an Sportfeldern für die Sportvereine in Tuggen erstellt werden. Baumreihen zwischen den Feldern schaffen ein angenehmes Klima im Sommer sowie Zuschauerbereiche und kleinere Sportangebote wie Tischtennis und Petanque im Schatten. Die Sportanlage wird mit Wiesen und Baumreihen in die umgebende Landschaft eingebettet. Zentrumsverbindung Der Strassenraum zwischen dem Zentrum Änedaa und dem historischen Zentrum entlang der Zürcherstrasse und Tödistrasse wird mittels einer optimierten Verkehrsorganisation weniger vom fahrenden und ruhenden Autoverkehr bestimmt. Durchgehende, beidseitige Trottoirs verbinden die beiden Zentren. Eine neue Fussgängerbrücke verbindet Änedaa und die umliegenden Quartiere südlich der Alt Linth mit den Quartieren im Norden und dem Ortszentrum. Zudem entsteht eine schnellere Anbindung Änedaas an die Bushaltestellen am Kreisel. Diese sind neu angeordnet und übersichtlich organisiert. Weiteres Vorgehen – Umgang mit dem Ergebnis des Studienauftrags Die Tuggner Stimmbevölkerung wird nach der Überweisung an der Gemeindeversammlung vom 25. November 2022 an der Urnenabstimmung vom 12. März 2023 über einen Projektierungskredit für das Teilprojekt «Strassenraumgestaltung Dorfkern» abstimmen. Wird dem Kredit zugestimmt, kann im Jahr 2023 mit der Projektierungsphase begonnen und anschliessend über den Baukredit abgestimmt werden. Nach Erarbeitung des Bauprojekts und dem Bewilligungsverfahrens im Jahr 2024 kann voraussichtlich im Jahr 2025 mit dem Bau gestartet werden. Das Teilprojekt «Zentrumserweiterung Änedaa» inkl. Sportanlagen und das hierfür vorbereitende Teilprojekt «Zentrumsverbindung» inkl. Brücke sind als Vision zu verstehen. Für die Umsetzung der beiden Teilprojekte sind vorgängig weitergehende Planungsschritte erforderlich. Beispielsweise sind zuerst die planungsrechtlichen Voraussetzungen in der kommunalen Nutzungsplanung zu schaffen. Die Bevölkerung wird vom Gemeinderat Tuggen dannzumal wieder informiert.
Kontaktperson: Andreas Rusterholz Tel. 055 465 65 11 info@tuggen.ch Gemeindeverwaltung: Zürcherstrasse 14, Postfach 35, 8856 Tuggen http://www.tuggen.ch Dokument Informationsveranstaltung_-_Zentrumsentwicklung_Vision_-_2022.09.06.pdf (pdf, 16091.3 kB) Datum der Neuigkeit 7. Sept. 2022
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